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Fallstudien

Herausforderungen in der medizinischen Pflege erfordern einfache IT-Lösungen

  • Medizinische Fachkräfte können den Siilo Messenger ohne Bedenken als sichere Alternative zu WhatsApp im klinischen Umfeld nutzen.

Seit Anfang 2016 ist es Ärzten verboten, medizinische Daten miteinander und mit Patienten per WhatsApp zu teilen

Oftmals ist die erste Reaktion auf solche Richtlinien Zorn. Es ergibt Sinn, hierüber aufgebracht zu sein, doch eine Frage müssen wir uns stellen: Weshalb kommunizieren Ärzte auf diese Weise miteinander? Gibt es eine Alternative zu WhatsApp, die genauso zugänglich, aber sicherer für Patientendaten ist?“

WhatsApp genießt den Anschein, sicher zu sein. Fast 10 Millionen Niederländer nutzen die App aktuell. Der Erfolg liegt in der Simplizität des Produkts. Man kann die App herunterladen und sofort Nachrichten, Fotos und Videos mit allen Kontakten teilen. Allerdings speichert die App Fotos, die über Nachrichten geteilt werden, standardmäßig auf dem Smartphone. Diese Bilder können dann erneut automatisch gespeichert werden, wenn der Nutzer seine Daten regelmäßig in einer Cloud speichert. Es ist eine unsichere Angelegenheit, bei der private medizinische Daten schnell auf einer öffentlichen Plattform landen können.

Für medizinische IT-Systeme besteht die Herausforderung darin, dass sie häufig sehr komplex sind. Daher neigen IT-Entwickler dazu, die Funktionen in einer komplexen Software zu zentralisieren.

Einfach und leicht

WhatsApp ist hier das genaue Gegenteil. Es ist ein Beispiel für ein sogenanntes minimal rentables Produkt: eine App, die nicht viel mehr tut, als Nachrichten zu verschicken. Jeder kann die App ohne Anleitung nutzen. Es ist kein Wunder, dass Ärzte WhatsApp für die Kommunikation komplexen, maßgeschneiderten Systemen vorziehen.

Als moderne IT-Administratoren für den Gesundheitsbereich müssen wir daher sicherstellen, dass unsere Lösungen genauso nutzerfreundlich sind wie Dropbox und WhatsApp. Dies scheint gelungen, wenn wir betrachten, dass über 200 Allgemeinmediziner in der Provinz Utrecht eine Testphase für den Austausch medizinischer Daten über Siilo gestartet haben. Siilo ist eine Alternative zu WhatsApp, die aber sehr ähnlich ist. Genau wie bei WhatsApp ist der Nachrichtenverkehr über Siilo durch Verschlüsselung geschützt. Der größte Unterschied besteht darin, dass die Dateien nicht auf Ihrem Gerät gespeichert werden. 

Scheinbar wird ein minimal funktionsfähiges Produkt wie Siilo von medizinischen Fachkräften gut angenommen. Wir als IT-Branche lernen daraus, dass wir uns den Zweck des Systems, das wir entwickeln, ganz genau ansehen müssen. Die Kommunikation zwischen Ärzten untereinander sowie zwischen Arzt und Patient ist wichtig und viele IT-Unternehmen haben bereits darüber nachgedacht, wie diese Kommunikation durch attraktive Lösungen unterstützt werden kann. Letztlich ist eine simple App wie Siilo einer komplexen und schwer zu nutzenden Software eindeutig vorzuziehen. 

Kurzum: wenn wir aus der IT-Branche den medizinischen Bereich weiterhin unterstützen wollen, dann müssen wir auch in Zukunft hauptsächlich an einfachen und nutzerfreundlichen Instrumenten arbeiten. Nur so können Anwendungen wie WhatsApp und Dropbox übertroffen werden.

Ing. Ivo Diepstraten: Senior Information Analyst 

Experte von Computablezum Thema Gesundheit

INFO SUPPORT BV.

24. Mai 2016

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Inhalt ursprünglich auf Niederländisch veröffentlicht; deutsche Übersetzung zur besseren Verständlichkeit editiert.